Aus Lazio-Pleite für Schalke lernen – Zorc: „Wollen eine Reaktion sehen“
Nicht nur voraus warfen die Dortmunder Verantwortlichen Michael Zorc und Lucien Favre den Blick. Zwar wartet am Samstag mit Schalke 04 der Erzfeind aus dem Ruhrpott. Allerdings war dem Sportdirektor und dem Trainer anzumerken, dass die bittere Pleite gegen Lazio Rom im ersten Spiel der Gruppenphase der Champions League noch an ihnen nagte. Aus den Fehlern gegen die Italiener sollen die entsprechenden Lehren im Hinblick auf das Duell mit Königsblau gezogen werden. Denn trotz Schalker Misere und fast leerem Stadion – am Samstag steigt immerhin ein Revierderby.
Bevor Lucien Favre seine Analyse der Schalker Spielweise oder die Personalsituation des eigenen Kaders darlegen konnte, richtete der Blick zunächst zurück. Die Niederlage gegen Lazio Rom war erneut Thema. „Wir waren enttäuscht, insbesondere von der ersten Halbzeit. Dem Trainer haben Kampf, Laufbereitschaft und Emotionen gefehlt“, führte Sportdirektor Michael Zorc die Mängel aus. Gegen die angeschlagenen Königsblauen „wollen wir eine Reaktion sehen.“ Und muss man auch eine Reaktion sehen, ansonsten droht ein ungemütlicher Herbst im schwarz gelben Lager.
Lucien Favre will die Pleite gegen Lazio Rom nun aber auch hinter sich lassen: „Wir haben zu viele Fehler gemacht. Es war kein gutes Spiel von uns. Das kann manchmal passieren“, versucht der Schweizer Trainer die Niederlage nicht zu überhöhen. „Das Spiel gegen Schalke wird ganz anders. Wir werden es schaffen, einen Sieg zu erreichen“, zeigt sich Favre selbstsicher. Respekt vor Schalke 04 hat der Dortmunder Übungsleiter dennoch. „Sie pressen sehr hoch und mit viel Engagement“, fasst Favre seine Gegneranalyse kurz und knackig zusammen. Erst zwei Spieltage hat Schalke unter dem neuen Übungsleiter Manuel Baum absolviert. Gegen Union Berlin gelang mit einem 1:1 zuletzt der erste Punktgewinn.
Zorc trotzt leerem Stadion: „Es ist trotzdem ein Derby“
Ein Vorteil für Dortmund, die fußballerisch sicherlich hochklassigere Mannschaft, könnte die Kulisse sein. Denn Underdog Schalke wird nicht auf die aufgeheizte Stimmung, selbst im Auswärtsspiel gegen sich gerichtet, als Push bauen können. Natürlich fehlen aber auch den Dortmundern die eigenen Fans im Stadion. Findet am Samstag überhaupt ein echtes Revierderby statt, wenn nur 300 Fans zugelassen sind? „Wir hatten diese Situation vor einigen Monaten schon mit einem sehr guten Spiel von unserer Seite“, blickt Michael Zorc auf das 4:0 vor komplett leeren Rängen im Frühjahr zurück. „Es ist trotzdem Derby, auch wenn es nicht ausverkauft ist. Wir wissen, welche Bedeutung das Spiel für uns und für unsere Fans hat.“ Und natürlich auch für die Gegenseite. Zorc erwartet, dass die Königsblauen „mit sehr viel Kampf, Leidenschaft, Disziplin und Einsatz angehen. Sie werden unser Spiel verhindern wollen, darauf müssen wir vorbereitet sein.“
Gegen die destruktive Defensivarbeit, körperbetontes Spiel und aggressives Pressing von Lazio Rom konnte Borussia Dortmund am Dienstag wenig entgegensetzen. Nun gegen Schalke will sich der BVB nicht nur spielerisch, sondern auch physisch wehren. Die Rückkehr von Emre Can und eventuell sogar schon Manuel Akanji kann dabei helfen. Im Tor wird die Rückkehr von Roman Bürki nach der unerklärlichen – und von Lucien Favre unerklärten – Pause erwartet.