Es war eine beeindruckende Galavorstellung: Im Halbfinalhinspiel um die Deutsche Meisterschaft schoss Julian Rijkhoff die U19 des BVB zu einem 4:0-Auswärtssieg bei Hertha BSC. Innerhalb von acht Minuten schraubte er das Ergebnis auf 3:0. Kurz vor Ende der Partie legte er ein viertes Tor nach. Der Einzug in das Endspiel dürfte nur noch Formsache sein.
Schon in der regulären Saison hatte sich der 18 Jahre alte Niederländer äußerst treffsicher gezeigt. In 15 Spielen erzielte er insgesamt 15 Tore. Auch in der UEFA Youth League (fünf Treffer) sowie im DFB-Pokal der Junioren (ein Tor) hatte Rijkhoff seine Fähigkeiten eindrücklich unter Beweis gestellt. Das ist anderen Klubs nicht verborgen geblieben.
Im Januar 2021 war der Mittelstürmer aus der Nachwuchsabteilung von Ajax Amsterdam zu Borussia Dortmund gewechselt. 130.000 Euro ließen sich die Verantwortlichen des BVB den Deal kosten. Wie sich spätestens jetzt gezeigt hat, eine äußerst lohnende Investition. Da Rijkhoff erst kürzlich seinen Vertrag bis 2026 verlängert hat, befinden sich die Westfalen auf der sicheren Seite.
Rückkehr in die Heimat?
In den Niederlanden hat man sich dieser Tage intensiv an das Sturm-Juwel aus Purmerend in der Provinz Noord-Holland erinnert. Ausgerechnet sein Ex-Verein möchte den „Iceman“, so sein Spitzname aufgrund seiner Coolness vor dem gegnerischen Tor, zurückholen. Einem Bericht der Bild zufolge bereut die Führungsetage von Ajax den Abgang Rijkhoffs zutiefst. Demnach möchte der niederländische Rekordmeister das Top-Talent bereits in diesem Jahr zurück in die Stadt der Grachten holen. Eine Kontaktaufnahme habe schon stattgefunden.
Ob der BVB dabei mitspielt? Nach dem furiosen 4:0 gegen die Berliner sagte Sportdirektor Sebastian Kehl (43): „Wir verfolgen seine Entwicklung unabhängig von dieser Partie sehr genau, sind im engen Austausch mit ihm sowie seinem Berater und werden uns im Sommer gemeinsam Gedanken darüber machen, was für seine Entwicklung am sinnvollsten ist. Denn man sollte nicht vergessen: Julian gehört immer noch zum Jungjahrgang der U19.“
Dass dem Youngster der Sprung in den Erwachsenenbereich gelingt, dürfte außer Frage stehen – ob beim BVB, bei Ajax oder einem anderen Klub, wird sich allerdings erst noch zeigen.