„Extrem gut repräsentiert“: BVB-Nachwuchs-Chef Lars Ricken zieht Bilanz
Welch ein Drama: 17 Elfmeter waren erforderlich, um den Teilnehmer im Halbfinale der UEFA Youth League 2022/23 zu ermitteln. Am Ende war Hajduk Split der glückliche Sieger. Der BVB schied aus. Trotzdem zieht Nachwuchs-Boss Lars Ricken (46) eine positive Saisonbilanz.
Nach einem 1:1 in der regulären Spielzeit fiel in der Runde der letzten Acht gegen den späteren Finalteilnehmer aus Kroatien die Entscheidung vom Punkt. 8:9 hieß es am Ende aus Dortmunder Sicht. Alle übrigen deutschen Teilnehmer hatten zu diesem Zeitpunkt des Turniers bereits die Segel gestrichen. „Wenn die Jungs in diesen Momenten auf dem Platz liegen und weinen, dann wird einem klar, was sie in den letzten Jahren geleistet haben und welche Entbehrungen sie in Kauf genommen haben. Mit dieser Haltung haben sie den BVB in den vergangenen Jahren extrem gut repräsentiert“, resümiert Ricken via BVB-Website.
Auch in der Deutschen Meisterschaft der A-Junioren scheiterten die Dortmunder maximal unglücklich. In einem dramatischen und hochspannenden Endspiel unterlagen sie den gastgebenden Mainzern in der Verlängerung mit 2:4. Der Nachwuchskoordinator des Klubs zeigt sich dennoch zufrieden mit den Auftritten der U19. „Diese Truppe zeichnet Identität und Identifikation mit dem Team sowie Borussia Dortmund aus“, urteilt der Ex-Profi.
„Spaß und Freude am Spiel vermitteln“
Den 302-maligen Bundesligaspieler stört es nicht, dass es in diesem Sommer keinen Titel zu feiern gab. „Dass wir uns das erste Mal seit 2014 nicht Deutscher Meister in der U17 oder U19 nennen dürfen, ist gar nicht schlimm. Am Ende möchten wir den Jungs dabei verhelfen, die besten Spieler zu werden, die sie sein können. Es ist auch Teil unserer Ausbildungsphilosophie, erfolgreich Fußball zu spielen und Titel zu holen.“ Insgesamt holten die A- und B-Junioren des BVB bereits 16 Deutsche Meisterschaften. Übertroffen wird der BVB lediglich vom VfB Stuttgart, der sich bislang eine Meisterschaft mehr sicherte.
Doch auch die Jüngsten verliert Ricken nicht aus dem Blick. „Im Grundlagenbereich der U9 – U11 wollen wir auf vielen Feldern hohe Einsatzzeiten, viele Ballkontakte und viele Tore sehen. Da wollen wir weg von Ergebnissen und Tabellen“, sagt der 46-Jährige. „Wir wollen ihnen Spaß und Freude am Spiel vermitteln und sie sollen mutig sein, Fehler zu machen dürfen. Das ist in der Altersklasse wichtig.“