Viermal Deutscher Meister, einmal im Finale unterlegen: In den vergangenen sechs Saisons war Borussia Dortmund bei den A-Junioren das Maß aller Dinge. Auch in dieser Spielzeit setzt U19-Co-Trainer Daniel Rios (43) hohe Ziele. Zumindest der Titel in der Weststaffel der Bundesliga soll es sein.
Dem Alter entsprechend haben einige Spieler den Klub verlassen. So wechselte Kapitän Nnamdi Collins (19) für eine Million Euro zu Eintracht Frankfurt. Die Hessen werden den Innenverteidiger wohl umgehend in die Niederlande zum FC Utrecht verleihen. In Dortmund sollte Collins zunächst Einsätze in der U23 bekommen, die in der 3. Liga an den Start geht.
Rios ärgert sich nicht über den Weggang des Top-Talents – im Gegenteil. „Für den Verein ist die Durchlässigkeit sehr wichtig, weil es am Ende einfach für die gute Ausbildung spricht, die es bei uns gibt“, erklärte der Assistent von Mike Tullberg (37) jetzt gegenüber Reviersport. Mit Paris Brunner (17), Kjell Wätjen (17) oder auch Gökdeniz Gürpüz (17) lauern die nächsten BVB-Nachwuchsspieler auf ihre Chance, sich auf hohem Niveau zu beweisen.
„Viel lernen und mitnehmen“
In der abgelaufenen Saison erreichte die U19 nicht nur das Finale um die Deutsche Meisterschaft (2:4 nach Verlängerung in Mainz), sondern in der UEFA Youth League auch die Runde der letzten Acht. Dort kam gegen den kroatischen Vertreter Hajduk Split unglücklich das Aus nach Elfmeterschießen.
Rios schaut mit „sehr viel Stolz“ auf die vergangenen zwölf Monate zurück. „Natürlich“ sei er „traurig“, dass Dortmunds ältester Nachwuchsjahrgang nicht Deutscher Meister geworden sei, „aber wir wollen vor allem unsere Spieler besser machen, sie ausbilden“, sagt der Co-Trainer. Auch er selbst habe „viel lernen und mitnehmen“ können.
Am Sonntag startet der BVB auswärts bei Mitfavorit Bayer Leverkusen in die neue Saison (13. August, 13 Uhr). Auch der 1. FC Köln, Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach machen sich Hoffnungen auf den Titel in der Weststaffel der Bundesliga. „Wir wissen, wie schwierig es ist“, ist sich der 43-Jährige der Stärke der Kontrahenten in der Staffel bewusst. Das Ziel stehe dennoch fest: „Wir sind Borussia Dortmund, unser Anspruch ist es, dass wir Westdeutscher Meister werden.“