Weiterer Rückschlag für Borussia Dortmund: Der deutsche Vizemeister kassierte mit dem 1:2 (1:1) beim VfB Stuttgart die zweite Bundesliga-Niederlage in Folge. Füllkrug brachte die enttäuschenden Gäste in der 36. Minute in Führung. Doch Undav (42.) und Guirassy per Foulelfmeter (83.) drehten die Partie. Kobel hielt in der 11. Minute einen weiteren Strafstoß von Führich.
Personell gab es bei den Gästen gegenüber dem jüngsten 2:0 in der Champions League gegen Newcastle United keinen Wechsel. Kapitän Can stand aufgrund seiner Prellung weiterhin nicht im Kader.
Das Verfolgerduell begann recht verhalten. Doch der VfB ergriff schon bald die Initiative und suchte den Weg nach vorne.
Den ersten Aufreger gab es nach zehn Minuten. Anton setzte Undav in Strafraum ein, den Kobel zu Fall brachte. Schiedsrichter Stieler zeigte auf den Punkt und dem BVB-Keeper Gelb. Der frühere Dortmunder Führich zielte in die rechte untere Ecke. Dorthin tauchte aber auch Kobel ab und wehrte den schwach getretenen Elfmeter an. Der Nachschuss brachte ebenfalls nichts ein.
Die Schwaben rissen das Spiel nun an sich. Mit ihren schnellen Kombinationen bereiteten sie den Gäste große Schwierigkeiten. Vor allem Undav erwies sich als großer Unruheherd. Die BVB-Abwehr bekam den Stuttgarter Stürmer nicht in den Griff. Allein Kobel hielt die Borussia im Spiel.
Nach nicht einmal einer halben Stunde musste BVB-Trainer Terzić bereits wechseln. Hummels verließ aufgrund von Rückenschmerzen den Platz. Für ihn übernahm Bensebaini.
Die Offensive der Dortmunder fand nicht statt. Auch nach mehr als einer halben Stunde hatten sie noch nicht einmal auf das Stuttgarter Tor geschossen. Doch dann kam die 36. Minute. Ryerson passte von der rechten Seite nach innen. Der in den Strafraum gelaufene Füllkrug drückte die Kugel aus wenigen Metern zum 0:1 über die Linie. Mit der ersten Chance gingen die Gäste prompt in Führung.
In der 42. Minute musste sich aber auch der überragende Kobel geschlagen geben. Leweling spielte genau in den Strafraum auf Undav, der die Kugel unten links zum Ausgleich einschob.
Guirassy kommt und trifft
Der sichtlich unzufriedene Terzić nahm während der Pause zwei Wechsel vor. Für die enttäuschenden Brandt und Adeyemi brachte er Reus und Malen.
Die erste Gelegenheit erspielten sich aber wieder die Stuttgarter. Doch Führich setzte das Leder allein vor Kobel knapp am rechten Pfosten vorbei (53.). Nach einer Flanke von Mittelstädt köpfte Schlotterbeck Bensebaini an. Fast wäre der Ball im eigenen Tor gelandet.
Wenn der BVB mal vor Nübel auftauchte, wurde es gleich gefährlich. Sabitzers Schuss aus der Drehung landete abgefälscht am Pfosten (62.).
Die Stuttgarter hatten weiterhin mehr Ballbesitz, traten jedoch nicht mehr so zwingend auf wie noch im ersten Durchgang. Daran änderte auch zunächst die Rückkehr des lange Zeit verletzten Torjägers Guirassy nichts. Die Dortmunder Abstimmung in der Defensive funktionierte heute nicht. Dem VfB bot sich immer wieder große Lücken, nutzte diese aber nicht.
Ausgerechnet der überragende Kobel verursachte den zweiten Strafstoß für die Hausherren. Der BVB-Keeper kam gegen Silas zu spät und brachte ihn zu Fall. Guirassy trat an und hämmerte die Kugel ins linke Eck. Kobel ahnte zwar die Seite, konnte aber nicht mehr abwehren (83.).
Auch fünf Minuten Nachspielzeit änderten nichts mehr am verdienten Stuttgarter Erfolg.
Fazit: Die Dortmunder wirkten müde und erspielten sich kaum Torchancen. Der Treffer durch Füllkrug kam nahezu aus dem Nichts. In der Abwehr des BVB klafften große Lücken. Am Ende standen 22:5-Torschüsse für den VfB. Ausgerechnet der starke Kobel verursachte zwei Elfmeter, hielt den BVB aber mit starken Paraden lange Zeit im Spiel.
BVB: Kobel – Süle, Hummels (28. Bensebaini), Schlotterbeck, Ryerson – Nmecha (63. Reyna), Özcan, Sabitzer – Adeyemi (46. Reus), Brandt (46. Malen) – Füllkrug (77. Moukoko)
VfB: Nübel – Anton, Zagadou, Ito, Mittelstädt (88. Stergiou) – Karazor, Stiller – Leweling (66. Guirassy), Millot (88. Jeong), Führich (66. Vagnoman) – Undav (77. Silas)
Tore: 0:1 Füllkrug (36.), 1:1 Undav (42.), 2:1 Guirassy (83., Foulelfmeter)
Bes. Vorkommnis: Kobel hält Foulelfmeter von Führich (11.)