Marcel Lotka ist zum Zuschauen verurteilt. Ganz unschuldig ist der 22 Jahre alten Schlussmann der U23 an der Situation nicht. Beim 1:1-Auswärtsunentschieden gegen den FC Ingolstadt flog er nach einem Foul an Jannik Mause (25) mit Glatt-Rot vom Platz. Vier Spiele Sperre brummte ihm das DFB-Sportgericht auf. Lotka schmiedet bereits Pläne für die nahe und ferne Zukunft.
Bis zu seinem Platzverweis in der 3. Liga erwies sich der 1,90-Meter-Hüne als starker Rückhalt seiner Mannschaft. Doch trotz seiner guten Leistungen ist er derzeit in Dortmund lediglich die Nummer drei. An Gregor Kobel (25) ist ohnehin kein Vorbeikommen. Doch auch Alexander Meyer (32) steht in der vereinsinternen Hierarchie über Lotka.
Der 22-Jährige profitiert nach eigenen Angaben von der Zusammenarbeit mit den beiden Profi-Keepern. „Wir sind ein sehr gutes Trio und pushen uns gegenseitig in jedem Training. Greg (Kobel) und Alex (Meyer, Anm. d. Red.) sind hervorragende Torhüter, da versuche ich zu lernen, konkurriere aber gleichzeitig mit ihnen“, schätzt Lotka die Übungseinheiten mit den Routiniers.
„Ich bereute den Schritt keine Sekunde“
Der Stammtorhüter der U23 besitzt selbst Erstligaerfahrung. In der Saison 2021/22 absolvierte er unter den Chef-Trainern Tayfun Korkut (49) und Felix Magath (70) für Hertha BSC zehn Einsätze im Fußball-Oberhaus. In die Bundesliga zurückzukehren, ist das große Ziel Lotkas, der in Dortmund einen Vertrag bis 2025 unterschrieben hat. „Das Wichtigste ist Einsatzzeit. Hier habe ich die Möglichkeit, jedes Spiel in der 3. Liga auf hohem Niveau zu spielen und bei einem Champions-League-Verein regelmäßig bei den Profis mitzutrainieren. Das ist ein sehr hohes Niveau“, erklärte er noch vor wenigen Monaten im Kicker und resümierte: „Ich bereute den Schritt keine Sekunde.“
Das Fachblatt berichtet jetzt jedoch, dass Lotka eine Leihe schon in der anstehenden Winterpause zu einem Erst- oder Zweitligisten in Betracht ziehe. Erfahrungen auf höherem Niveau sollen dem 22-Jährigen zum Durchbruch verhelfen. Der frühere U21-Nationalspieler Polens visiert beim BVB zumindest die Rolle des Ersatztorhüters hinter Kobel an – nach Möglichkeit nicht erst in einigen Jahren.