Vor 50. Geburtstag des Westfalenstadions: Namenssponsor tritt mit Fans in Dialog

Am 2. April 1974 wurde das damals neu errichtete Westfalenstadion mit einem Spiel zwischen Hausherr Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 eröffnet. Seit 2005 heißt die Spielstätte offiziell allerdings Signal-Iduna-Park, was von Teilen der Fanszene gekonnt ignoriert wird. Vor den Feierlichkeiten zum 50. Geburtstag hat sich der Namenssponsor daher mit Fans in einen Dialog begeben.

Die Ruhr Nachrichten zeichnen in ihrer Meldung über diesen Schritt der Signal Iduna die komplette Historie des Stadions nach, die genau genommen am 6. Juli 1966 beginnt. An jenem Tag erhielt die Bundesrepublik Deutschland den Zuschlag seitens der FIFA für die Ausrichtung der WM 1974. Dies wiederum machte den Ausbau oder Neubau etlicher Stadien in der alten BRD nötig.

So wie Gelsenkirchen sein Parkstadion erhielt, wurde auch für Dortmund ein Neubau geplant, der das bis dahin vom BVB genutzte Stadion Rote Erde nicht physisch, aber als Austragungsort ersetzen sollte. So kam es schließlich auch, ehe das Stadion zur nächsten WM in Deutschland, 2006, einen umfangreichen Umbau erfuhr.

Wenige Monate vor der WM 2006, am 1. Dezember 2005, wurde das bis dahin Westfalenstadion heißende Gebäude in „Signal Iduna Park“ umgetauft. Für diese Namensrechte investierte die Versicherungsgruppe etliche Millionen, welche der BVB in den damals finanziell äußerst angespannten Zeiten bestens gebrauchen konnte.

Für BVB-Fans ist der alte Name auch der aktuelle

Für viele Fans aber war dies nur eine Änderung an der Oberfläche, die lediglich in offiziellen Publikationen eine Rolle spielen sollte. Den ursprünglichen Namen „Westfalenstadion“ nutzen eingefleischte Fans bis heute wie selbstverständlich weiterhin. Dieser Umstand trat zuletzt wieder deutlich in die Öffentlichkeit, als anlässlich des 49. Geburtstags des Stadions ein riesiges Banner in der Südkurve gehisst wurde.

Dessen Aufschrift: „Für immer Westfalenstadion!“ Das erzürnte die Verantwortlichen bei Signal Iduna, die argumentierten, man solle sich seitens der Fans endlich an die Realitäten gewöhnen, zudem habe das namensgebende Unternehmen dem BVB in schweren Zeiten entscheidend zur Seite gestanden.

Für die eingefleischten Fans sind dies natürlich keine validen Argumente. Beim bevorstehenden 50. Geburtstag will man bei Signal Iduna aber etwas cleverer und feinfühliger vorgehen – und suchte jetzt den Kontakt zu Vertretern der Fanszene, um Aktivitäten am kommenden 50. Geburtstag zu diskutieren. Welche Einigungen man da getroffen hat, ob überhaupt welche, wird man wohl vorerst nicht erfahren. Wohl aber wird man rund um den anstehenden 50. Geburtstag des Westfalenstadions respektive des Signal-Iduna-Parks sehen, wer dabei welches Wording benutzt. Immerhin aber sitzt man jetzt schon mal gemeinsam am Tisch und öffentlich ausgetragene Konflikte wie beim vorigen Geburtstag werden damit zumindest unwahrscheinlicher.