Fast 3800 Zuschauer sahen am vergangenen Samstag, wie der VfL Wolfsburg mit 4:1 beim SC Freiburg gewann. Eine größere Kulisse bot keine der fünf Begegnungen in der Fußball-Bundesliga der Frauen. Mehr Fans fanden sich dagegen zum Spitzenspiel in der Landesliga zwischen Borussia Dortmund und dem TV Brechten im Stadion Rote Erde ein – und zwar genau 4731.
Nach Angaben des Vereins stand der bisherige Rekord bei 1625 Zuschauern und stammt aus dem September 2021, als die Schwarz-Gelben den BV Brambauer mit 8:0 demontierten. „Es war eine mega gute Kulisse. Das bisher größte Spiel, das ich coachen durfte. Das hat Spaß gemacht und macht definitiv Lust auf mehr“, freute sich Trainer Thomas Sulewski nach dem Schlusspfiff.
Doch der 33 Jahre alte Fußballlehrer besaß anschließend noch mehr Grund zum Jubeln. Sein Team stellte dank eines 4:1-Sieges die Weichen eindeutig Richtung Westfalenliga. Sechs Runden vor Schluss beträgt der Vorsprung von Borussia Dortmund satte 14 Zähler. Marie Grothe (26) schnürte einen Dreierpack (16., 55., 87., Foulelfmeter). Treffer Nummer vier steuerte in der 26. Minute Mia Macarena Bedarf (26) bei. Clarissa Menga (33) betrieb mit dem zwischenzeitlichen 1:3 für Brechten ein wenig Ergebniskosmetik.
„Nicht unsere beste Leistung“
Trotz des Sieges, der durchaus noch höher hätte ausfallen können, übte Kapitänin Lisa Klemann (35) ein wenig Kritik: „Es war nicht unsere beste Leistung und wir hätten der mega Kulisse gerne etwas würdiger entgegentreten wollen.“ Dennoch sei sie letztendlich „zufrieden“ mit dem Resultat. Es habe „zu keiner Zeit Zweifel“ gegeben, „dass wir das Spiel heute gewinnen würden“, meinte Klemann.
Lob gab es von der Vereinsspitze. BVB-Geschäftsführer Carsten Cramer (55) erklärte gegenüber der Bild-Zeitung: „Diese tolle Kulisse ist ein weiterer beeindruckender Meilenstein für den schwarzgelben Frauenfußball. Wir fühlen uns bestätigt, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben.“ Zum 1. Juli 2021 gründete Borussia Dortmund eine Abteilung für Mädchen- und Frauenfußball. Die Teams begannen in der untersten Spielklasse und übernahmen bewusst keine Lizenz eines Profiklubs.
Am nächsten Sonntag (21. April, 13 Uhr) treten die Schwarz-Gelben bei der Reserve von Fortuna Freudenberg an. Sollten die BVB-Frauen einen Sieg beim Tabellendritten einfahren und Borussia Dröschede gleichzeitig nicht gewinnen, wären die Fußballerinnen aus Dortmund bereits am kommenden Wochenende vorzeitig Meisterinnen in der Landesliga Staffel 2. Damit würden sie 2024/25 in der viertklassigen Westfalenliga antreten.