„Eine Mörder-Aufgabe“: Lars Ricken als BVB-Geschäftsführer Sport vorgestellt
Seit dem 1. Mai ist Lars Ricken neuer Geschäftsführer Sport von Borussia Dortmund. Der 47-Jährige übernimmt damit einige Aufgabenbereiche, die zuvor Hans-Joachim Watzke (64) innehatte. Der BVB-Boss plant, sich 2025 aus der Geschäftsführung zurückzuziehen. Am Mittwoch (15. Mai) präsentierten die Schwarz-Gelben Ricken offiziell auf einer Pressekonferenz.
Watzke findet zu Beginn lobende Worte für den neuen Sport-Geschäftsführer. „Lars Ricken hat in den vergangenen 16 Jahren Außergewöhnliches geleistet. Ich habe das Gefühl, dass Lars dieser Sache vollumfänglich gewachsen ist“, sagt der 64-Jährige. Der Ex-Profi habe „im Jugendbereich eine herausragende Arbeit geleistet“ und sei darüber hinaus „sehr ambitioniert“.
Ricken selbst erklärt, „so lange und erfolgreich wie möglich, in diesem Verein arbeiten“ zu wollen. Er habe „keine Nacht drüber schlafen“ müssen, ob er das Angebot annehme. Während seiner Arbeit im Jugendbereich habe er „gute Möglichkeiten“ besessen, „um sich auf diesen Job vorzubereiten“. Von 2008 bis 2020 wirkte der 47-Jährige als Nachwuchskoordinator von Borussia Dortmund, anschließend bis Ende April 2024 als Leiter der Nachwuchsabteilung.
Von 1990 bis 2009 trug Ricken das schwarzgelbe Trikot. Er bestritt 407 Pflichtpartien für den BVB (69 Tore). Unvergessen ist bis heute sein Treffer zum 3:1 gegen Juventus Turin im Finale der Champions League 1997. „Natürlich ist meine Erfahrung als Spieler ein Mehrwert, den ich mitbringen kann“, ist der gebürtige Dortmunder überzeugt. Doch er habe „auch schlechte Zeiten beim BVB erlebt“, erinnert er an die finanzielle Misere in der ersten Hälfte der 2000er Jahre, als die Borussia fast Insolvenz anmelden musste.
Ricken: Bin kein Watzke-Nachfolger
Ricken stellt klar: „Ich bin nicht Nachfolger von Aki Watzke, er ist weiterhin da und verantwortet die Bereiche Kommunikation, Strategie und Personal. Ich habe jetzt den Bereich Sport von ihm übernommen.“ Der angesprochene 64-Jährige weiß, was auf den neuen Geschäftsführer Sport zukomme. Ricken sei sich bewusst, „dass er eine Mörder-Aufgabe übernimmt“, betont Watzke. „Es gibt im deutschen Fußball nicht viel Anstrengenderes, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen.“
Borussia Dortmund werde auch weiterhin darauf setzen, „junge, hungrige Spieler“ zu verpflichten, verspricht der 47-Jährige, wie etwa Top-Talent Justin Lerma (16) aus Ecuador. Doch „ein Gerüst mit Spielern mit Erfahrung“ sei ebenfalls notwendig. „Ich glaube, dass das unser Weg sein muss“, ist Ricken überzeugt.