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Favre über Haaland: „Muss weiter lernen“ – Vertragsverlängerung aktuell kein Thema

Lucien Favre und Erling Haaland
Foto: INA FASSBENDER/AFP via Getty Images

Lucien Favre gab einen der seltenen Einblicke in sein Gefühlsleben. Gegenüber der „WAZ“ äußerte er sich zu der teils harten Kritik an seiner Person. Eine Verlängerung seines Vertrages sei aktuell für ihn kein relevantes Thema. Außerdem erklärte er die Taktik mit Erling Haaland, der sich öfter auch mit einem Bankplatz zufrieden geben musste.



Seit dem Ende der Ära Klopp tun sich Übungsleiter beim BVB schwer. Die Fans lechzen nach einem Menschenfänger a la Kloppo. Gleichzeitig sind die sportlichen und finanziellen Voraussetzungen deutlich besser geworden, als zu Klopps Anfangszeit. Damit gehen allerdings auch deutlich gestiegene Erwartungen einher – und das Level der Kritik, der sich Trainer bei Borussia Dortmund mitunter ausgesetzt sehen.

Dies kritisierte nun seinerseits der aktuelle Dortmunder Coach Lucien Favre: „Kritik gehört dazu, ich kenne das. Ich bin seit Langem im Geschäft. Aber vieles ist übertrieben. Ich finde, manchmal ist die Kritik zu hart. Manchmal wird eine rote Linie überschritten, es eskaliert dann ein wenig. Aber ich lebe damit, ich vertraue auf meine Stärken, ich gebe mein Bestes“, will sich der Schweizer nicht unterkriegen lassen. Immerhin soll noch einmal daran erinnert sein: Lucien Favre weist als BVB-Trainer aktuell einen besseren Punkteschnitt als Jürgen Klopp auf. Allein es fehlen die Titel – aufgrund eines FC Bayern, der über Jahre wie eine Maschine abliefert.

Ungeachtet Favres Kritik an der überzogen harten Sicht auf seine Arbeit, ist eine Vertragsverlängerung für ihn in der aktuellen Situation kein Thema. „Es ist für mich jetzt nicht die Zeit, um mir über solche Fragen Gedanken zu machen“, gibt der Schweizer an. Sein aktueller Kontrakt läuft noch bis Ende Juni 2021.

Favre über Haaland: „Hat viel gespielt, sich verausgabt, Energie verloren“

Ein Kritikpunkt, der aktuell bei vielen Fans und Berichterstattern laut wird, ist die schwankende Einsatzzeit von Erling Haaland. Der junge sei eine Granate, man müsse ihn doch spielen lassen, wird gemurrt, sobald Haaland nicht in der Startelf steht. Haaland stand zwar in jedem der sieben Rückrundenspiele auf dem Platz, doch lediglich zwei Mal über die vollen 90 Minuten. Drei Mal, zuletzt auch beim zähen 1:0-Sieg über den SC Freiburg, saß Haaland bei Spielbeginn nur auf der Bank. Favre erklärt dies mit der Belastungssteuerung bei dem jungen, immer bis in die Haarspitzen motivierten Stürmer: „Er ist erst 19 Jahre alt – und hat viel gespielt, sich dabei verausgabt, viel Energie verloren. Das hat man zwischendurch gemerkt.“

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Vor der wichtigen englischen Woche mit dem Spitzenspiel gegen Borussia Mönchengladbach am heutigen Abend (18:30 Uhr), dem Rückspiel im Champions League Achtelfinale bei Paris Saint-Germain unter der Woche (gute, aber knappe Ausgangslage für den BVB: 2:1) und dem Revierderby am kommenden Wochenende gegen den FC Schalke 04 will Favre seinen wichtigen Mittelstürmer in Topform wissen.

Die Entwicklung Haalands sieht Favre dabei noch lange nicht abgeschlossen: „Wir wissen, dass seine Stärke die Läufe in die Tiefe sind. Er beschleunigt, bremst, beschleunigt wieder – dadurch zögern die Innenverteidiger und können ihm im entscheidenden Moment oft nicht folgen. Trotzdem muss er weiter lernen, gerade beim Kombinationsspiel. Er muss sich manchmal noch besser zwischen den Linien bewegen, die Bälle fordern und sich dann aufdrehen.“ Eine Forderung Favres, die für die Verteidiger der anderen 17 Bundesliga-Klubs wohl eher wie ein Alptraum klingen mag. Schließlich haben sie schon heute mit Erling Haaland mehr als zu kämpfen.

 

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