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Raiola sieht BVB als perfekte Zwischenstation für Haaland „solange es nötig ist“

Jadon Sancho und Erling Haaland
Foto: SASCHA SCHUERMANN/AFP via Getty Images

Mino Raiola genießt in der Fußballwelt einen nicht allzu positiven Ruf. Dem vielleicht einflussreichsten Spielerberater der Welt wird häufig vorgeworfen zu sehr auf seinen eigenen Profit aus zu sein. Transfers sollen von ihm forciert werden, um für sich und seine Spieler enorme Handgelder herauszuschlagen. Der sportliche Wert eines Wechsels stehe dem hintenan. Im Fall von Raiolas Schützling Erling Haaland lassen die jüngsten Aussagen des Super-Beraters aber eine andere Vorgehensweise erkennen.



Bei Erling Haaland möchte Mino Raiola geduldig bleiben. Schließlich steht der 19-Jährige noch ganz am Anfang einer Karriere, bei der abzusehen ist, dass sie ihn ganz nach oben in die Weltklasse führen kann. Dazu sind aber die richtigen Stationen – die vor allem konstant Spielzeit für den imposanten Stürmer bringen – von Nöten. Das weiß natürlich auch Raiola, der von Haalands bisheriger Entwicklung begeistert ist. „Er ist ein sehr wichtiges Juwel“, tituliert der Vertreter einiger der größten Spieler der Welt den norwegischen Youngster. „Es macht Spaß ihn spielen zu sehen und ihn dabei zu verfolgen, wie er sich in jeder Partie weiterentwickelt.“

Dass sich Haaland so ohne weiteres in der Bundesliga bei einem Spitzenklub wie dem BVB behaupten würde, überrascht selbst seinen Berater. „Niemand dachte, dass seine Anpassung an die Bundesliga und die Champions League in einem Team wie Borussia Dortmund so ablaufen würde. Niemand konnte sich das erhoffen. Es ist nicht einfach, von Österreich nach Deutschland zu gehen und dieses Leistungsniveau zu zeigen“, betont Raiola gegenüber der spanischen Sportzeitung „Marca“.

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Raiola sieht Haaland auch nächste Saison in Dortmund

Erling Haaland konnte bei Borussia Dortmund vom ersten Spiel an überzeugen. Vor der Corona-Pause erzielte Haaland in acht Bundesliga-Einsätzen neun Tore und bereitete zwei weitere Treffer direkt vor. Dabei kam der junge Norweger in den seltensten Fällen über 90 Minuten zum Einsatz. Doch nicht nur seine Tore, auch seine Mentalität hilft dem BVB, wie Mats Hummels gegenüber „11Freunde“ erneut betonte. Die Wintertransfers von Emre Can und Haaland seien für den BVB sehr wichtig gewesen, da sie „immer Gas geben und gegen den Ball arbeiten. Sie helfen uns sehr, sowohl als Typen als auch vom Fußball her.“ Haaland sei laut Hummels ein Profi, der spielt „um zu gewinnen, um Tore zu schießen und Tore zu verhindern, und nicht, um einen geilen Hacktrick zu machen.“

Trotz dieser Lobeshymnen von Experten und Mitspielern sieht Mino Raiola das Potenzial seines Schützlings noch lange nicht ausgereizt. „Er muss immer noch viel wachsen. Dazu wird er in Dortmund sein, solange es nötig ist. Es ist allerdings wahr, dass er ein Fußballspieler ist, der die Schritte seiner Weiterentwicklung schneller vorwegnimmt, als man denken würde. Ich dachte nicht, dass es der geeignete Zeitpunkt war, als er von Salzburg wegging, aber…“ Es bedarf keiner weiteren Worte, um zu bekräftigen, wie sehr Haaland die Erwartungen in Dortmund übertroffen hat bislang.

Wenig verwunderlich ist es im modernen Fußball, dass der Wechsel nach Dortmund die Transfergerüchte um Haaland keinen Tag zum Verstummen bringen konnte. Daran tragen auch Berater wie Raiola einen gehörigen Teil bei. Wenngleich sich der im Fall Haaland ungewohnt entspannt gibt: „Ich glaube nicht, dass er Dortmund in diesem Sommer verlassen wird.“ Nichtsdestotrotz scheint die Beziehung zwischen Haaland und Dortmund eine auf Zeit zu sein. Im Sommer 2021 besitzt der Norweger dem Vernehmen nach eine vertraglich fixierte Ausstiegsklausel. Und dann wird nicht nur wieder ManUnited anklopfen. Es wird vermutet, dass sich Real Madrid eine schwarz-gelbe Fraktion aufbauen könnte. Jadon Sancho wird angeblich heiß von den Königlichen umworben. Achraf Hakimi soll nach der BVB-Leihe fest bei seinem Stammverein Real Madrid integriert werden. Und im darauffolgenden Sommer könnte ihnen auch Erling Haaland noch folgen.

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