Vor dem Restart: Die Hürden des BVB auf dem Weg zur Meisterschaft
In sechs Tagen startet die Bundesliga nach der ungeplanten Auszeit aufgrund des Corona-Virus in die Rest-Rückrunde. Am Ende wird der Meister der 57. Saison der deutschen Bundesliga gekrönt. Und der BVB rechnet sich als erster Verfolger des Spitzenreiters Bayern München noch aus, ein Wörtchen um die Schale mitsprechen zu können. Auch wenn Prognosen aufgrund der Corona-Pause schwer fallen und vieles ungewiss ist, geben wir einen Überblick über den aktuellen Stand des BVB-Teams und dessen Chancen im Meisterschaftsrennen.
Die Ausgangslage
Neun Spieltage vor Schluss liegt der BVB auf dem zweiten Tabellenplatz. Vier Punkte rangieren die Schwarz Gelben mit 51 Zählern auf dem Konto aktuell hinter Spitzenreiter FC Bayern München, der 55 Punkte sammeln konnte. Der Rekordmeister weist zudem ein deutlich besseres Torverhältnis (+47) im Vergleich zu Borussia Dortmund (+35) auf. Neben dem BVB rechnen sich auch der Drittplatzierte RB Leipzig (50 Punkte, Torverhältnis von +36), der Vierte Borussia Mönchengladbach (49, +19) sowie der Tabellenfünfte Bayer Leverkusen (47, +15) noch einiges aus.
Zumindest im Kampf um die vier Champions League Startplätze läuft es in dieser Saison wohl auf einen Fünfkampf hinaus. Im Bestreben die Lücke zum FC Bayern zu schließen und sich vielleicht doch noch zum Deutschen Meister zu krönen darf der BVB also nicht den Blick in den Rückspiegel vergessen. Nicht, dass am Ende statt der erhofften Meisterschaft nur ein Platz in der Europa League herausspringt. Das internationale Geschäft sollte aber sicher sein. Denn auf den sechsten, den FC Schalke 04, hat der BVB bereits 14 Punkte Vorsprung, bei nur noch neun verbleibenden Partien in dieser Spielzeit. Außerdem bewies der BVB vor der Corona-Unterbrechung gute Form. Vier Siege sprangen aus den letzten vier Bundesliga-Spielen heraus. Ob diese Form in der Pause konserviert werden konnte und auch vor leeren Rängen abgerufen werden kann, muss sich aber erst zeigen. Zumindest beim Champions League Aus bei Paris Saint Germain schien die geisterhafte Kulisse die Schwarz Gelben zu hemmen.
Das Personal
Dortmunds Kapitän Marco Reus wird bis zum Restart der Bundesliga gegen den FC Schalke 04 nicht rechtzeitig fit. Er wird noch zwei bis drei Wochen brauchen, um wieder einsatzfähig zu sein und seiner Mannschaft helfen zu können. Auch Dan-Axel Zagadou fällt noch längerfristig aus. Der baumlage Innenverteidiger, der sich nach Lucien Favres taktischer Umstellung auf eine Dreierkette in der Abwehr eindrucksvoll in den Vordergrund spielen konnte, laboriert an einem Außenbandanriss im Knie. Im Mai wird der 20-Jährige wohl nicht auf den Rasen zurückkehren.
Für das Revierderby gegen den FC Schalke 04 zur Wiederaufnahme der Restrückrunde sind außerdem Axel Witsel und Emre Can fraglich. Sollten tatsächlich die beiden zuletzt gesetzten defensiven Mittelfeldspieler ausfallen, drohen BVB-Coach Lucien Favre massive Probleme im zentralen Mittelfeld. Julian Brandt, der abwanderungswillige Mo Dahoud und Thomas Delaney, der selbst lange verletzt war und erst wieder Spielpraxis sammeln muss, wären hier die ersten Alternativen.
Das Restprogramm
Los geht es gleich mit einem echten Kracher. Am kommenden Samstag um 15.30 Uhr trifft der BVB auf den FC Schalke 04 und damit auf den großen Rivalen im Ruhrpott. Mit einem Sieg in diesem prestigeträchtigen Duell könnte der BVB direkt mit Vollgas in die Aufholjagd auf den FC Bayern starten. Bei einer Niederlage droht aber der gänzliche Kontaktverlust an die Tabellenspitze. Es folgt die Auswärtsfahrt zum VfL Wolfsburg, bevor es dann am 28. Spieltag zum großen Gipfeltreffen mit dem FC Bayern München kommt. Sicherlich eine wegweisende Partie in der deutschen Meisterschaft.
Nach diesen drei schweren Brocken folgen auf dem Papier vermeintlich leichtere Gegner bis zum vorletzten Spieltag. Der SC Paderborn, Hertha BSC, Fortuna Düsseldorf und der 1. FSV Mainz 05 befinden sich allesamt im Tabellenkeller. Am 33. Spieltag wartet dann mit RB Leipzig ein direkter Konkurrent im Rennen um die Champions League Ränge, vielleicht gar um die Deutsche Meisterschaft. Zum Abschluss der Saison gastiert die TSG Hoffenheim im Signal Iduna Park.