Haaland schießt Leipzig ab und sichert Vizemeisterschaft für BVB
Dass es mit der deutschen Meisterschaft in dieser Saison nichts werden würde, war bereits am Mittwoch durch die Dortmunder Niederlage gegen Mainz 05 und Bayern Münchens Sieg gegen Bremen klar geworden. Gegen RB Leipzig ging es für Borussia Dortmund also nur noch um das Minimalziel Vizemeisterschaft. Und mit einem überzeugenden 2:0-Erfolg sicherte sich der BVB vorzeitig den zweiten Platz in der Tabelle. Matchwinner war einmal mehr Doppelpacker Erling Haaland.
Dass Lucien Favre seine Startaufstellung verändern im Vergleich zur enttäuschenden Leistung gegen Mainz 05 ändern muss, war nicht nur dem schwachen Auftritt geschuldet. Achraf Hakimi holte sich unter der Woche seine fünfte Gelbe Karte der Saison ab und musste so gegen Leipzig eine Sperre absitzen. Für die Leihgabe von Real Madrid feierte Mateu Morey, vor der Saison vom FC Barcelona gekommen, sein Startelfdebüt für Borussia Dortmund. Und noch ein zweiter Youngster stand zum ersten Mal in der Anfangsformation der Schwarz Gelben: Giovanni Reyna. Nachdem sein Startelfdebüt sowohl gegen Schalke 04 vor einigen Wochen als auch gegen Mainz 05 in der zurückliegenden Woche jeweils kurzfristig verschoben werden musste, war es nun so weit. Reyna ersetzte Jadon Sancho, um den sich die Wechselgerüchte langsam erhärten, in der Startaufstellung des BVB.
Zu Beginn der Partie zeigten beide Mannschaften ihr Potenzial, kamen schnell in ihren Spielfluss und zeigten sich agil und dynamisch. Doch nach und nach konnte der BVB Leipzigs Offensive immer mehr kontrollieren. Die Dortmunder Defensive präsentierte sich einmal mehr deutlich gefestigt. Vor dem Leipziger Tor wurden in der ersten Viertelstunde Erling Haaland, der Teamkollege Thorgan Hazard traf, und der Belgier selbst, der neben das Tor zielte, aktiv.
Haaland schießt BVB auf Platz 2, Hummels will nächstes Jahr Platz 1
In der Folge durfte sich Leipzig bei seinem Keeper Peter Gulacsi bedanken, dass noch die Null stand. Zwei Mal konnte der Torhüter gegen Erling Haalands zu zentrale Abschlüsse (15., 16. Minute) parieren. Auch einen strammen Abschluss von Thorgan Hazard entschärfte Gulacsi (24.). Nachdem der BVB die ganze Zeit Druck gemacht hatte, viel der Führungstreffer dann aber ausgerechnet nach einem musterhaft vorgetragenen Konter. Hummels auf Brandt, dessen Hereingabe leitete Reyna direkt und punktgenau aus dem Fußgelenk weiter zu Erling Haaland, der sich endlich eiskalt zeigte und das Führungstor markierte (30.).
Ein wirkliches Aufbäumen von Leipzig war nicht zu erkennen. Lediglich zu einer einzigen gefährlichen Torchance brachten es die Sachsen in Durchgang eins. Forsberg spielte steil auf Werner, dessen Abschluss aus spitzem Winkel aber von Vertragsverlängerer Bürki entschärft werden konnte. Raphael Guerreiro verpasste per Freistoß vor dem Pausenpfiff noch das 2:0. In diese Richtung ging es auch nach dem Seitenwechsel weiter. Morey verließ frei vor Gulacsi etwas der Mut (47.), Haalands Abschluss lenkte der Leipziger Tormann an die Latte (52.). Gefahr durch Leipzigs Offensive – Fehlanzeige. Hummels und Piszczek hinderten Forsberg und Werner entscheidend am Abschluss, als die sich einmal vor das Dortmunder Tor spielen konnten. Erst in der Schlussphase konnte Leipzig mehr Druck aufbauen, doch Angelino verpasste zwei Mal den Ausgleichstreffer (85. und 89.). Stattdessen traf auf der anderen Seite erneut Erling Haaland (93.). Von Julian Brandt stark angespielt musste der Norweger den Ball nur noch zum 2:0 und der damit verbundenen Vizemeisterschaft über die Linie drücken.
Freuen kann sich der BVB aber nur bedingt über die Verteidigung der Vizemeisterschaft. Nach dem zweiten Platz in der vergangenen Saison wurde eigentlich die Meisterschaft als Ziel angepeilt. Und Mats Hummels lässt keinerlei Zweifel daran, dass es auch für die kommende Saison wieder nur eine Zielsetzung geben kann: „Einen nach oben rutschen. Der Titel muss immer das Ziel sein, wenn man so eine Mannschaft hat“, fordert der Routinier. Mit Stars wie Haaland, Brandt, Can und Co und erwachsenen Leistungen wie gegen Leipzig ist dieser Anspruch nur allzu verständlich.