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Favre: Reinier-Verpflichtung „in der Pipeline“ – Überangebot im Mittelfeld?

Lucien Favre
Foto: Alex Grimm/Bongarts/Getty Images

Erst einen offensiv überragenden Kantersieg gegen Austria Wien eingefahren und anschließend zu der möglichen Verpflichtung eines der größten Talente des Weltfußballs befragt. Kein Wunder, dass Lucien Favre da im Überschwang der Gefühle schon einen Schritt zu weit war, zurückrudern musste – dann aber doch wieder bestätigte, was jeder der anwesenden Journalisten zu diesem Zeitpunkt klar war: Das brasilianische Top-Talent Reinier wird von Real Madrid leihweise in den Signal Iduna Park wechseln. Mit dem Brasilianer wird die junge Dortmunder Offensive noch breiter aufgestellt.



Erst fegte sein Team Austria Wien mit 11:2 vom Platz. Dann durfte Lucien Favre auch noch Stellung beziehen, was denn nun dran sei an den Gerüchten um einen Wechsel von Reinier zu Borussia Dortmund. Da können die Gäule schon mal mit einem durchgehen. „Er ist ein junger Spieler, wieder ausgeliehen von Real Madrid“, bestätigte Dortmunds Trainer Lucien Favre die Leihe des 18-jährigen Brasilianers im Grunde schon. Und das bei der eigentlich strikten Dortmunder Transferpolitik, Deals erst dann zu verkünden, wenn sie gemacht sind.

Genau das ist bei Reinier noch das Problem: Der Deal sei eben „noch nicht gemacht“, wie Lucien Favre kurze Zeit später zurückrudern musste. Aber, und das war dem Coach von Borussia Dortmund dann doch noch einmal wichtig zu erwähnen: „Es ist in der Pipeline.“ Somit kann fest davon ausgegangen werden – erinnern wir uns an das sonst so strikte Dortmunder Schweigen vor Transfers – das die Leihe stattfinden wird. Fraglich ist lediglich noch die Laufzeit. Der BVB pocht auf eine zweijährige Leihe, wie auch bei Erfolgsgeschichte Achraf Hakimi. Ob Real Madrid dem zustimmen wird oder nur ein Jahr Leihzeit zugesteht, ist noch offen.

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Reinier nächster Teenie für Favres Offensive: „Wir sind fast in der Schule“

Seinen bald neuesten Schützling charakterisiert Favre als vielfältig einsetzbaren Offensivspieler. „Er ist eine Neuneinhalb, kann auch vorne spielen, als falscher Stürmer oder auf der Seite.“ Bei Real Madrid, das den jungen Brasilianer erst im Januar für stolze 30 Mio. Euro verpflichtet hatte, kam er in der Reservemannschaft drei Mal zum Einsatz. Immer agierte er im offensiven Mittelfeld mit Zug in den Sechzehner und in die Spitze. Dabei gelangen ihm in der Segunda Division zwei Treffer und ein Assist. Auch für seinen vormaligen Klub Flamengo Rio de Janeiro spielte Reinier vor allem auf der Zehn (14 Einsätze in der brasilianischen Liga, sechs Tore, zwei Assists).

In der zentralen Offensive hinter Stoßstürmer Erling Haaland, den Reinier im Notfall auch ersetzen können soll, ist es im BVB-Kader aber bereits sehr umkämpft. Mit Julian Brandt, dem noch verletzten Marco Reus, Neuzugang Jude Bellingham und Senkrechtstarter Giovanni Reyna drängen vier Spieler auf die Position des zentralen Spielmachers, sollte der BVB im 4-2-3-1 agieren. Der 17-jährige Reyna ist einer der bislang herausragenden Akteure in der Vorbereitung und meldet bereits erste Ansprüche an: „Ich versuche, so viel wie möglich zu lernen. Mein Ziel ist es, nicht mehr von der Bank zu kommen, sondern so viele Startelf-Einsätze wie möglich zu haben.“ Gegen Austria Wien agierte auch Raphael Guerreiro zunächst in einer zentralen Halbposition im Mittelfeld und sprühte nur so vor Kreativität. Lucien Favre wird also allerlei Befindlichkeiten moderieren müssen in seinem breit besetzten Mittelfeld.

Allerdings gilt es auch abzuwarten wie schnell Favre Reinier dann einsetzen kann. Der 18-jährige Brasilianer stößt in ein komplett neues Umfeld und muss sich zunächst akklimatisieren. Außerdem verfügt der BVB über eine ganze Reihe von extrem jungen Offensivspielern, die naturgemäß noch mit größeren Leistungsschwankungen zu kämpfen haben könnten. Neben Reinier (18), Jude Bellingham (17), Giovanni Reyna (17) und dem ab November wohl spielberechtigten Youssoufa Moukoko (15) gelten Jadon Sancho (20) und Erling Haaland (20) schon als die alten Hasen, die den ganz Jungen helfen.  Mit all diesen Spielern will Lucien Favre“sehr geduldig“ umgehen und Spielzeiten gut moderieren. „Wir sind fast in der Schule“, lacht der BVB-Coach mit Blick auf seine jungen Wilden in der Offensive.

 

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