Hazard freut sich auf Start: „Für die ganze Fußballwelt ist es besser mit Fans“
Auf ungewohnter Position stand Thorgan Hazard im DFB-Pokalspiel gegen den MSV Duisburg in der Startformation. In Lucien Favres System mit Dreierabwehrkette bekleidete der belgische Offensivspieler die Position auf der linken Außenbahn. Dank der schwarz gelben Dominanz konnte Hazard diese Rolle sehr offensiv interpretieren. Sogar ein Tor aus ruhendem Ball sprang für ihn beim Kantersieg heraus. Der Pokalerfolg verleiht zusätzliches Selbstvertrauen, der Blick richtet sich nun aber nur noch auf den Bundesliga-Start gegen Gladbach – vor zumindest teilbesetzten Rängen.
Die Fans waren überrascht, dass auf einmal Thorgan Hazard als Linksaußen in der Dortmunder Aufstellung auftauchte. Diese Umstellung war notgedrungen, wie der Belgier selbst auf der BVB-Homepage erklärt. „Nico und Rapha waren verletzt. Der Trainer hat mich gefragt, ob ich diese Position spielen kann, und ich habe geantwortet: ‚Ja, kein Problem.‘ Ich spiele dort in der Nationalmannschaft.“ Die Umstellung von der offensiven auf die defensivere Position sieht Hazard aber generell nicht als so groß an. „Wenn wir den Ball nicht haben, ist es anders, dann muss man mehr verteidigen. Wenn wir den Ball haben, ist die Position für mich einfach zu spielen.“ Doch dass der BVB den Ball nicht hatte, kam im Pokalspiel gegen den MSV Duisburg kaum vor. Folglich lautet auch das Fazit des umgeschulten Linksaußens: „Gestern war es gut. Fünf Tore geschossen und keins kassiert – das ist immer gut für den Kopf.“
Gut für den Kopf für Thorgan Hazard war sicherlich auch der eigene Treffer, der zusätzliches Selbstvertrauen freisetzt. Einen Freistoß zwirbelte der Belgier wunderbar über die Mauer und neben dem Pfosten ins Tor. Und das ganz ohne große Übung. „Ich trainiere nicht viele Freistöße“, gibt Hazard zu. Gegen Duisburg passte es einfach. „Gestern hatte ich ein gutes Gefühl, dass der Ball reingeht. Ich habe Gio [Reyna, Anm. d. Red.] gefragt, ob ich schießen kann. Den zweiten Freistoß hat er geschossen und es war auch ein Tor.“ Schiedlich-friedliche Aufgabenteilung beim BVB am ruhenden Ball also.
Thorgan Hazard freut sich auf Fanrückkehr und Bundesliga-Start
Das Verhältnis zwischen Giovanni Reyna und Thorgan Hazard dürfte somit gut sein. Und noch von einem weiteren Teenie im BVB-Trikot hat der belgische Nationalspieler eine hohe Meinung. Neuzugang Jude Bellingham beeindruckte auch Thorgan Hazard bei seinem ersten Pflichtspieleinsatz in Schwarz Gelb. „Er ist erst 17, aber spielt wie ein Mann. Er ist überall auf dem Platz, kann Tore schießen und verteidigen. Er ist ein sehr guter Spieler, um die Balance zwischen Offensive und Defensive zu halten, und kann uns viel helfen“, ist Hazard voll des Lobes.
Die Balance zwischen Offensive und Defensive wird auch beim Bundesliga-Start gegen Borussia Mönchengladbach, Hazards Ex-Klub, wichtig sein. Schließlich werden die beiden Borussen-Teams als die zwei heißesten Jäger des FC Bayern München in der kommenden Saison gehandelt. In das Duell mit den Fohlen geht der BVB dennoch mit breiter Brust. „Wir haben in der vergangenen Saison dreimal gegen sie gespielt und dreimal gewonnen, aber es waren immer schwere Spiele“, gibt Hazard zu bedenken. „Gladbach ist eine sehr gute Mannschaft, und es ist schwer, gegen sie zu gewinnen. Wir wollen gewinnen, wir müssen gewinnen für einen guten Start.“
Erleichtert könnte der Start durch die teilweise Rückkehr der Fans werden. Politik und Fußball haben sich auf eine sechswöchige Testphase mit Teilöffnung der Ränge geeinigt. Ein Schritt, der Thorgan Hazard gut gelegen kommt. „Die ganze Mannschaft will, dass die Fans zurückkehren, aber die aktuelle Situation ist schwierig. Mit den Fans ist es viel besser. Es ist immer gut, wenn die Fans laut sind. Mit 80.000 Zuschauern ist es geil. Ich bin auch deswegen zum BVB gewechselt. Jetzt sind keine Zuschauer da. Ich hoffe, sie dürfen schnell zurück und können der Mannschaft helfen. Für die ganze Fußballwelt ist es besser mit Fans.“ Auch, wenn es zunächst um die 16.000 sein werden.