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Zu viele Verletzungen – Borussia Dortmund mit schlechtester Bilanz aller Bundesligisten

Foto: Getty Images

Acht Punkte lag Borussia Dortmund in der Abschlusstabelle 2021/22 hinter Meister Bayern München. Was wäre möglich gewesen, wenn der BVB häufiger in Bestbesetzung hätte auflaufen können? Verhindert hat dies die enorme Verletzungsmisere des Bundesligazweiten. Die Schwarz-Gelben verzeichneten in der abgelaufenen Saison die mit großem Abstand meisten Ausfalltage.



Der 1. FC Union Berlin, Eintracht Frankfurt und der SC Freiburg konnten recht häufig aus dem Vollen schöpfen. Das geht aus einer statistischen Auswertung der Website „fussballverletzungen.com“ hervor. Der Klub aus dem Osten der Hauptstadt beklagte demnach nur 785 Ausfalltage seiner Profis durch Verletzungen – im Schnitt 26,17 Tage pro Spieler. Eintracht Frankfurt mit einer Bilanz von 30,55 Tagen sowie Freiburg mit 31,81 Tagen folgen auf den Plätzen.

Am anderen Ende der Tabelle rangiert Borussia Dortmund. Bereits im Februar 2022 beklagte sich Abwehr-Chef Mats Hummels (33) über „100.000 Verletzte“, die die Schwarz-Gelben in der Saison 21/22 bereits gehabt hätten. So viele waren es zwar nicht, doch 2935 Ausfalltage kristallisierten sich letztlich als großer Wettbewerbsnachteil heraus. Jeder Spieler fehlte durchschnittlich 86,32 Tage. Bei Meister FC Bayern München übrigens nur 59,04 Tage.

Kehl: Verletzungen haben uns „sehr beschäftigt“

Die Auswertung berücksichtigt auch Langzeitverletzte wie Marcel Schmelzer (34) und Mateu Morey (22), die in der vergangenen Saison keine einzige Spielminute auf dem Platz standen. Doch auch andere Klubs waren gezwungen, monatelang auf wichtige Profis zu verzichten. Der Hoffenheimer Ermin Bicakcic (32) etwa feierte erst am letzten Spieltag sein vierminütiges Comeback.

Konsequenzen hat der BVB bereits gezogen. In wenigen Wochen verlässt Chef-Physiotherapeut Thomas Zetzmann (51) den Verein. Der Abschied steht bereits seit Längerem fest, soll aber „private Gründe“ haben, wie der damalige Chef-Trainer Marco Rose (45) behauptete: „Das steht nicht im Zusammenhang mit irgendwelchen Verletzungssorgen.“

Das Problem ist den Vereinsverantwortlichen selbstverständlich bekannt. Schon im März 2022 erklärte der künftige Sportdirektor Sebastian Kehl (42) gegenüber der „Sport Bild“: „Die große Zahl von Verletzungen hat uns in diesem Jahr natürlich sehr beschäftigt.“ Kehl erläuterte weiter: „Im Wissen, dass jeder Fall individuell zu betrachten ist, versuchen wir dennoch, Muster zu erkennen, befinden uns fachübergreifend inmitten der Analyse und werden anschließend Ableitungen treffen.“

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