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BVB-Boss Watzke mit Eingeständnis: FC Bayern weit voraus

Hans-Joachim Watzke
Foto: IMAGO

Fast wäre es Borussia Dortmund gelungen. In der vergangenen Saison fehlte am Ende ein Sieg gegen Mainz, um Deutscher Meister zu werden. So ging der Titel erneut an den FC Bayern München, und zwar zum elften Mal in Folge. „Der Wunsch nach einem neuen Meister ist ja fast überall im Land groß“, ist sich BVB-Boss Hans-Joachim Watzke sicher.



Der 64 Jahre alte Geschäftsführer der Dortmunder erinnert sich im Gespräch mit der Sport Bild an seine Jugendzeit. „Damals als Kind habe ich selbst gar nicht so sehr geschaut, wer Meister wird, sondern habe vielmehr auf meinen Verein geguckt, den BVB.“ In den 1970er- und 1980er-Jahren durchlebten die Anhänger der Schwarz-Gelben sportlich und finanziell turbulente Zeiten. Vier lange Jahre (1972-1976) kickte der BVB in der 2. Bundesliga – heute unvorstellbar. Watzke weiß die Entwicklung des Klubs zur Nummer zwei in Deutschland daher zu schätzen. „Umso schöner ist es, dass wir als Verein nun ein Wörtchen mitreden“, meint der gebürtige Sauerländer.

Am Samstag (4. November, 18.30 Uhr) steht der deutsche Clásico an. In der Bundesliga gelang der Borussia zuletzt am 10. November 2018 ein Sieg über die Münchener. Marco Reus (34) auf Seiten des BVB sowie Robert Lewandowski (35) für den FC Bayern hatten für ein 2:2 gesorgt. In der 73. Minute erzielte Paco Alcácer (30), heute in den Vereinigten Arabischen Emiraten aktiv, für den vielumjubelten 3:2-Siegtreffer.

„Nicht auf Augenhöhe“

Trotz solcher Erfolge befindet sich der Rekordmeister für Watzke auf einem anderen Level. „2005 hatten wir einen Umsatz in Höhe von 75 Millionen Euro, heute machen wir einen Umsatz von 500 Millionen. Die Bayern hatten damals einen Umsatz von 300 Millionen, heute von 800 Millionen. Wir haben eine beachtliche Entwicklung hingelegt – der FC Bayern hat das aber eben auch“, erläutert der 64-Jährige. Der BVB-Chef ist überzeugt: „Finanziell begegnen wir uns nicht auf Augenhöhe, und diesen Abstand werden wir auch in den kommenden Jahren nicht verringern können. Dafür bewegt sich der FC Bayern in einem wirtschaftlich zu starken Umfeld.“

Watzke erinnert daran, dass die Westfalen „18 Jahre lang nachgezogen haben und sportlich nicht haben groß abreißen lassen“. Auch für die aktuelle Saison verspricht er einen „spannenden Meisterkampf“. Mit einem Sieg am Samstag würde die Borussia an den Münchenern in der Tabelle vorbeiziehen.

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