Lange Zeit sah es zwischen Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen nach einem torlosen Unentschieden aus. Doch zunächst gelang Füllkrug in der 81. Minute die Führung für den BVB. Stanišić schlug per Kopf in der achtminütigen Nachspielzeit zu und rettete die „Werkself“. Die Serie von Leverkusen steht nun bei 45 Pflichtspielen ohne Niederlage.
Der BVB startete mit fast der identischen Elf wie am vergangenen Dienstag beim 4:2-Erfolg in der Champions League gegen Atlético Madrid. Es gab lediglich einen Wechsel: Für den rotgesperrten Adeyemi begann gegen den frischgebackenen Meister Bynoe-Gittens.
Dortmund stand recht tief in der eigenen Hälfte und ließ die Leverkusener kommen. Sancho und Bynoe-Gittens auf den offensiven Außenpositionen zogen sich bei Angriffen des Bayer-Teams zurück, sodass aus einem 4-3-3 ein 4-1-4-1 wurde.
Die Gäste ließen den Ball rotieren und suchten eine Lücke. Der BVB fand in der Offensive zu Beginn nicht statt, sondern lauerte auf schnelle Konter. Doch größere Torgelegenheiten blieben zunächst Mangelware. Frimpong tauchte in der Anfangsphase gleich zweimal vor Kobel auf, sorgte allerdings nicht für Gefahr.
Nach einer halben Stunde checkte der VAR einen Zweikampf zwischen Can und Frimpong am Strafraum der Dortmunder. Aber die Berührung reichte nicht aus für einen Elfmeter.
Grimaldo zog zweimal ab (37., 39.), doch seine Abschlüsse landeten auf dem Tornetz. In der 42. Minute meldeten sich auch die Schwarz-Gelben an. Ryerson versetzte Tella und legte auf Sabitzer ab. Dessen Abschluss wehrte Hrádecký jedoch ab. Maatsen traf den Abpraller nicht richtig.
Erst Füllkrug, dann Stanišić
Zur Pause ersetzte Wolf den bereits mit Gelb verwarnten Maatsen. Ryerson rückte von der rechten Abwehrseite auf die linke, während Wolf dessen ursprüngliche Position einnahm.
Grimaldo versuchte es in der 57. Minute aus spitzem Winkel, indem er einen Freistoß direkt aufs Tor zog. Kobel lenkte den Ball aber sicher über den Querbalken. Nach einem langen Diagonalpass von Xhaka beförderte Hofmann die Kugel in den Sechzehner des BVB. Tella rutschte in die Hereingabe. Kobel griff beherzt zu und verhinderte die Führung.
Je länger die Partie andauerte, desto weniger passierte noch auf dem Rasen. Doch dann bewiesen die Schwarz-Gelben ihre Effizienz, die sie in dieser Saison schon so häufig unter Beweis gestellt haben. Sabitzer flankte von der rechten Seite auf den zweiten Pfosten. Dort stand Füllkrug, der den Ball direkt nahm. Hrádecký konnte den Volleyschuss nur noch an den Innenpfosten lenken. Von dort sprang die Kugel zum 1:0 für die Borussia in die Maschen (81.).
In den letzten Minuten kochten die Emotionen hoch. Nach einem Zweikampf zwischen Frimpong und Schlotterbeck kam es zu einer Rudelbildung. Boniface sah zunächst die Rote Karte, die Schiedsrichter Siebert nach Ansicht der Bilder in eine Gelbe änderte (88.).
In der siebten Minute der Nachspielzeit prüfte Grimaldo Kobel mit einem Freistoß, den der BVB-Keeper aber um den Pfosten drehen konnte. Aber dann musste sich Dortmunds Nummer eins doch noch geschlagen geben. Im Anschluss an eine Ecke von Wirtz schraubte sich Stanišić in die Höhe und beförderte die Kugel per Kopf noch zum 1:1 ins Tor.
Fazit: Beide Mannschaften neutralisierten sich weitestgehend. Klare Torchancen erspielten sich lange Zeit weder Dortmund noch Leverkusen. Die schwere Aufgabe unter der Woche im Europapokal schien allen Spielern noch in den Beinen zu stecken. Als nahezu alles auf ein torloses Remis hindeutete, sorgte Füllkrug mit einer starken Direktabnahme für die Führung. In der Nachspielzeit gelang den Gästen noch der nach Spielanteilen und Chancen verdiente Ausgleich.
BVB: Kobel – Ryerson, Hummels, Schlotterbeck, Maatsen (46. Wolf) – Can (69. Nmecha), Sabitzer, Brandt (83. Özcan) – Sancho (69. Reus), Bynoe-Gittens (83. Duranville) – Füllkrug
Bayer: Hrádecký – Stanišić, Tah, Tapsoba, Hincapié (83. Boniface) – Andrich, Xhaka – Frimpong, Hofmann (83. Schick), Grimaldo – Tella (70. Wirtz)
Tore: 1:0 Füllkrug (81.), 1:1 Stanišić (90.+7)