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Zwischen Abitur und CL-Finale: Kjell Wätjen will „kleinere Brötchen“ backen

Kjell Wätjen
Foto: IMAGO

Sein Aufstieg verlief nahezu raketengleich. Kjell Wätjen hinterließ bei seinem ersten Auftritt in der Bundesliga einen bleibenden Eindruck. Der 18-Jährige stand mehrmals im Champions-League-Kader – und baut sein Abitur. „Seine Entwicklung sehen wir noch lange nicht am Ende“, ist Sportdirektor Sebastian Kehl (44) überzeugt.



In der A-Junioren-Bundesliga zählt Wätjen nicht nur zu den Leistungsträgern, sondern trug zuletzt auch regelmäßig die Kapitänsbinde. Auf seinem Konto stehen zehn Treffer und neun Vorlagen in 22 Spielen. Nach dem überlegenen Gewinn des Staffeltitels mit 17 Punkten Vorsprung kämpft die U19 des BVB jetzt um den Einzug in das Finale um die Deutsche Meisterschaft. Gegner in der Vorschlussrunde (16./20. Mai) ist Hertha BSC.

„Wir wissen, was Hertha für eine Qualität hat“, sagt der gebürtige Gevelsberger im Interview mit den Ruhr Nachrichten. Er zeigt sich optimistisch und glaubt daran, das Endspiel, in dem entweder die TSG Hoffenheim oder Borussia Mönchengladbach warten, zu erreichen. „Wir dürfen uns von äußeren Faktoren nicht verrückt machen lassen – und müssen unser Spiel durchziehen. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir uns durchsetzen“, betont der zentrale Mittelfeldakteur.

„Das ist kein Thema für mich“

Die zahlreichen Lobeshymnen nach seiner Leistung beim 5:1 gegen den FC Augsburg sind ihm keineswegs zu Kopf gestiegen. „Man könnte es explosionsartige Entwicklung nennen“, meint Wätjen, bleibt aber bescheiden: „Ich bin aber eher ein Fan davon, kleinere Brötchen zu backen und es als positiven Trend anzusehen, der noch lange nicht vorbei sein soll.“

Ganz Dortmund fiebert dem Finale in der Champions League gegen Real Madrid entgegen (1. Juni, 21 Uhr). Ganz Dortmund? Nein, Top-Talent Wätjen lässt sich nicht verrückt machen. „Damit beschäftigte ich mich im Moment gar nicht, das ist kein Thema für mich“, gesteht der 18-Jährige. Erst einmal soll der Titel bei den A-Junioren eingefahren werden.

Die BVB-Fans dürfen in Zukunft noch eine Menge von Wätjen erwarten. Bei der Unterzeichnung seines bis 2028 laufenden Vertrages kündigte er selbstbewusst an: „Obwohl ich noch sehr jung bin, darf ich bereits viele Jahre für meinen Herzensverein spielen – und ich habe richtig Bock, dies auch in den nächsten Jahren bei den Großen zu dürfen.”

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