Nach langer Unterzahl: BVB verliert 2:3 gegen RB Leipzig
Borussia Dortmund verliert das Bundesliga-Top-Spiel gegen RB Leipzig mit 2:3 (1:1). Bensebaini brachte die Gäste mit einem Eigentor in der 32. Minute in Führung. Süle glich noch vor der Pause aus (45.+6). Nach Wiederbeginn erhöhten Baumgartner (54.) und Poulsen (90.+1) auf 1:3. Füllkrug verkürzte noch zum 2:3-Endstand (90.+3). Nach einem Platzverweise für Hummels (15./Notbremse) standen die Dortmunder mehr als 75 Minuten in Unterzahl auf dem Platz.
Im Vergleich zum Pokal-Aus beim VfB Stuttgart (0:2) gab es gleich fünf Änderungen in der Startelf. Meunier, Bensebaini, Reus, Brandt und Füllkrug begannen für Ryerson, Wolf, Sabitzer, Moukoko (alle verletzt) sowie Adeyemi (Bank). Erstmals seit dem 16. Oktober 2022 (0:2 beim 1. FC Union Berlin) stand Meunier in einem Bundesligaspiel wieder in der Anfangsformation.
Anders als noch beim 1:1 in Leverkusen und in Stuttgart hatte der BVB seine defensive Grundhaltung abgelegt. Die Dortmunder übernahmen sofort die Spielkontrolle, während die Leipziger auf Konter lauerten.
Nach zwölf Minuten startete RB einen schnellen Gegenangriff. Openda nahm einen langen Ball auf und stürmte auf und davon – lediglich verfolgt von Hummels. An der Strafraumgrenze grätschte er den Leipziger um. Schiedsrichter Jablonski entschied auf Elfmeter und Gelb für den BVB-Verteidiger. Der VAR griff ein und verlegte das Foul außerhalb des Sechzehners. Dadurch gab es zwar keinen Strafstoß, aber einen Platzverweis für Hummels. Süle kam jetzt ins Team. Dafür musste Bynoe-Gittens weichen.
Die Gäste waren nun in Überzahl und am Drücker. Simakan (19.) und Haidara (22.) scheiterten noch an Kobel, doch in der 32. Minute musste sich auch der Dortmunder Schlussmann geschlagen geben. Nach einem Eckstoß von Raum bekam Bensebaini den Ball unglücklich an die Stirn und beförderte die Kugel zum 0:1 in die Maschen des eigenen Tores.
RB bestimmte jetzt die Partie, kam aber zunächst nicht mehr zu großen Torchancen. Meist kombinierten die Sachsen um den Dortmunder Strafraum herum. Kurz vor dem Pausenpfiff trauten sich die Schwarz-Gelben wieder in die Offensive – und wurden belohnt. Zunächst blieb Blaswich noch Sieger gegen Meunier, dann zielte Süle nach einer Brandt-Flanke ganz genau und traf am zweiten Pfosten stehend mit der Innenseite zum 1:1-Pausenstand.
BVB-Schlussoffensive führt fast noch zum Ausgleich
Ohne Wechsel nahmen die Dortmunder den zweiten Durchgang auf. Bis zur 54. Minute hielten sie das Remis. Dann startete Baumgartner zu einem Tempolauf durch das Zentrum, passte auf Simons, der jedoch die Kugel zu vertändeln schien. Dann kam der Niederländer doch noch zum Abschluss, den Kobel nur nach vorne abwehrte. Baumgartner staubte zur erneuten Gästeführung ab.
Der BVB kämpfte aufopferungsvoll, tauchte aber kaum noch in der gegnerischen Hälfte auf. Die Zweikämpfe wurden jetzt härter. Leipzig verpasste in der 73. Minute die mögliche Vorentscheidung. Doch Kobel und der Pfosten verhinderten gegen Baumgartner gleich zweimal das 1:3.
In der Schlussphase stellte Terzić in der Abwehr auf Dreierkette um und brachte Reyna und Malen für die Außenverteidiger Meunier und Bensebaini. Die Dortmunder rückten weiter auf und machten jetzt eine Menge Druck. Dadurch boten sie den Gästen aber auch mehr Räume. Poulsen tauchte im Strafraum auf, verlud Schlotterbeck und Kobel zum 1:3 (90.+1).
Das war aber noch nicht der K. o. für den BVB, denn Füllkrug versenkte nach einer Brandt-Flanke die Kugel per Kopf zum 2:3 (90.+3). Jetzt drückten die Schwarz-Gelben auf das 3:3. Süles Schuss flog knapp am langen Pfosten vorbei (90.+4). Blaswich faustete Reynas Knaller aus dem Eck (90.+5). Dann war Schluss.
Fazit: Der aufopferungsvolle Kampf der Borussia wurde am Ende nicht belohnt. Mehr als 75 Minuten mühten sich die Dortmunder nach dem Platzverweis von Hummels in Unterzahl und kamen vor allem in der turbulenten Schlussphase zu großen Chancen. Die Leipziger versäumten es, ihre numerische Überlegenheit besser auszuspielen.
BVB: Kobel – Meunier (82. Reyna), Hummels, Schlotterbeck, Bensebaini (82. Malen) – Can, Özcan – Reus (71. Adeyemi), Brandt, Bynoe-Gittens (19. Süle) – Füllkrug
RBL: Blaswich – Henrichs, Simakan, Klostermann, Lukeba, Raum – Haidara (81. Kampl), Schlager, Baumgartner (75. Forsberg), Simons (75. Šeško) – Openda (75. Poulsen)
Tore: 0:1 Bensebaini (32., Eigentor), 1:1 Süle (45.+6), 1:2 Baumgartner (54.), 1:3 Poulsen (90.+1), 2:3 Füllkrug (90.+3)
Rot: Hummels (15.) / –