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Auf wen setzt Lucien Favre? Drei Positionen besonders umkämpft

Marco Reus
Foto: imago images

Am heutigen Abend steht das erste Pflichtspiel von Borussia Dortmund in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen den MSV Duisburg an. Das Duell gegen den ambitionierten Drittligisten wird auch ein Gradmesser für den Bundesliga-Auftakt in einer Woche gegen Borussia Mönchengladbach. Im Testspiel vor zwei Wochen brillierte der BVB noch gegen die Zebras. Seither scheint dennoch ein Umdenken bei Lucien Favre eingesetzt zu haben: statt 4-2-3-1 doch weiter mit der Dreierkette. In dem 3-4-3 stehen dennoch harte Duelle um die Startelf-Plätze an. Vor allem drei Positionen sind besonders umkämpft.



Im Tor ist Roman Bürki gesetzt. Zwei der drei Innenverteidiger-Positionen dürften auch klar sein. Mats Hummels und Manuel Akanji sollten aufgrund der Verletzung von Dan-Axel Zagadou ihren Platz sicher haben. Axel Witsel als routinierter Taktgeber im defensiven Mittelfeld sowie die Außen Thomas Meunier und Raphael Guerreiro sind gesetzt. Und in der Offensive dürfte an Erling Haaland und dem in Dortmund gebliebenen Jadon Sancho kein Weg vorbei führen. Bleiben die dritte Verteidigerposition, der Nebenmann von Axel Witsel auf der Sechs und der zentrale Mann hinter den Spitzen als umkämpfte Stammplätze.

Innenverteidigung: Emre Can vs. Lukasz Piszczek

Wie in dieser Vorbereitung verletzte sich Zagadou auch im letzten Abschnitt der vergangenen Saison bereits. Nach dessen Ausfall bildeten Manual Akanji halblinks, Mats Hummels zentral und Routinier Lukasz Piszczek eine starke Dreierreihe in der Defensive. So stark, dass Piszczek seinen Vertrag noch einmal um ein Jahr beim BVB verlängerte. Geht diese Dreierkette unverändert auch in die Saison 2020/ 21? Fraglich. Denn ernaut betonte sowohl Lucien Favre als auch Emre Can, dass die Neuverpflichtung im Januar in erster Linie für die Innenverteidigung eingeplant sei. Doch Can zeigte im vergangenen Halbjahr gute Leistungen im defensiven Mittelfeld. Mit der Positionen eine Station weiter hinten hatte der deutsche Nationalspieler noch leichte Anpassungsschwierigkeiten in der Vorbereitung. Dennoch gehen wir davon aus, dass Can zumindest bis zur Rückkehr von Dan-Axel Zagadou das Verteidiger-Trio komplettiert.

Defensives Mittelfeld: Emre Can vs. Jude Bellingham vs. Thomas Delaney

Nur falls doch Lukasz Piszczek im Abwehrverbund starten sollte, kann Emre Can in den Kampf um die Position neben Axel Witsel im defensiven Mittelfeld eingreifen. Ansonsten duellieren sich dort der junge, spritzige Jude Bellingham mit dem robusteren und erfahreneren Thomas Delaney. In diesem Positionskampf auf der Sechs sehen wir vor allem gegen einen als Außenseiter anzusehenden Gegner wie den MSV Duisburg Bellingham im Vorteil. Der junge Engländer bringt Schnelligkeit, Risikobereitschaft und technisch feinen Fußball mit – Attribute, die Lucien Favre in der Vorbereitung von seiner Schaltzentrale im Mittelfeld gefordert hatte. In umkämpften Bundesliga oder Champions League Spielen mit Gegner mindestens auf Augenhöhe könnten aber defensivstärkere Spieler wie Delaney oder Can den Vorzug erhalten.

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Zentrales offensives Mittelfeld: Marco Reus vs. Giovanni Reyna

Ähnlich verhält sich das Duell um die Position auf der Zehn. Startet der erfahrene Marco Reus, der allerdings erst wieder aus einer Verletzung zurückkehrt? Oder darf sich der formstarke und hochveranlagte Giovanni Reyna hinter den Spitzen beweisen? Zumindest in der Pokalpartie gegen den MSV Duisburg erwarten wir zweitere Variante. Wir gehen davon aus, dass bei Marco Reus nach seinem Comeback gegen Sparta Rotterdam nach sieben Monaten Verletzungspause kein Risiko eingegangen wird. Vielmehr sollte er langsam wieder herangeführt werden. Eine Einwechslung gegen Duisburg und ein Stammplatz frühestens im Bundesliga-Kracher am 1. Spieltag gegen Borussia Mönchengladbach erscheint uns die wahrscheinlichere und sinnvollere Variante. Vor dem anderen Toptalent Reinier hat der eingespielte Giovanni Reyna die Nase vorn. Thorgan Hazard rechnen wir nur eine kleine Startelf-Chance zu, wenn Lucien Favre Jadon Sancho nicht als zweiten Stürmer, sondern als Rechtsaußen einsetzt. Dann könnte der Belgier sein Pendant auf der linken Seite darstellen.

 

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