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„Wie ein gebrochenes Herz“: Julian Brandt betrauert die Niederlage im Meisterrennen

Julian Brandt
Foto: Getty Images

Für ihn persönlich verlief die Saison sehr gut. Julian Brandt erwies sich zusammen mit Raphael Guerreiro (29) als erfolgreichster Bundesliga-Scorer von Borussia Dortmund. Der 27 Jahre alte Mittelfeldspieler traf neunmal und fabrizierte acht Torvorlagen. In der Nationalelf stand er vor wenigen Tagen beim 3:3 gegen die Ukraine das erste Mal seit November 2020 (1:0 gegen Tschechien) wieder in der Startelf.



Trotz seiner individuellen Erfolgserlebnisse sagt Brandt: „Es war niederschmetternd, es hat sich angefühlt wie ein gebrochenes Herz.“ Er erinnerte dabei an das 2:2 in der letzten Runde der Saison 2022/23, als der BVB gegen den 1. FSV Mainz 05 die Meisterschaft verspielte. Für den gebürtigen Bremer könnte es schon wieder losgehen: „Am liebsten würde ich auf den Urlaub verzichten und sofort die neue Saison beginnen. Ich möchte so gern etwas gutmachen.“

Im Interview mit der Welt am Sonntag spricht Brandt über die Stimmung in der Dortmunder Mannschaft – damals und heute. „So leer die Gesichter in der Kabine danach waren, so sprachlos ein jeder von uns auch war, jetzt ist da eine ganz bestimmte Motivation“, erklärt der 40-malige Nationalspieler. Diese Einstellung stamme „aus einem unglaublichen Zusammenhalt“, erläutert Brandt und erinnert an die besondere Situation nach dem Schlusspfiff gegen Mainz: „Niemand im Stadion war danach allein für sich, alle waren füreinander da.“

„Mal wieder etwas demütiger“ sein

Für die kommende Saison hat er sich einiges vorgenommen: „Die Rechnung ist relativ einfach: Gewinn deine Spiele, und die Leute fangen wieder an, sich für dich zu interessieren“, stellt Brandt fest. „Wir müssen kein Titelfavorit sein. Es passt uns ganz gut, mal wieder etwas demütiger zu sein. Aber mutig sollten wir sein.“

Brandt äußert sich in dem Gespräch auch zu der Nicht-Nominierung seines Mannschaftskollegen Niklas Süle (27), der bei den Länderspielen gegen die Ukraine, Polen und Kolumbien zuschauen muss. „Ich kenne Niklas sehr gut“, beteuert der BVB-Mittelfeldmann, „für mich ist er ein Spieler, der ganz klar von seiner Qualität her in die Nationalmannschaft gehört.“ Doch er nimmt Bundestrainer Hansi Flick (58) in der Causa Süle auch in Schutz: „Ich vermute aber auch zu wissen, was der Bundestrainer mit solchen Zeichen bezweckt. Er sieht Potenziale, die man aus seiner Sicht ausschöpfen muss.“

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