„Ein sehr wichtiges, emotional aufgeladenes Spiel. Eines mit großer Historie in der Bundesliga.“ Derjenige, der das sagt, muss es wissen. FC-Bayern-Coach Thomas Tuchel saß von 2015 bis 2017 in Dortmund auf der Trainerbank und gewann in seinem letzten Jahr beim BVB den DFB-Pokal. Im kommenden Sommer endet seine Amtszeit bei den Münchenern nach nur etwas mehr als einem Jahr.
Zum 110. Mal heißt es in der Bundesliga Rot-Weiß gegen Schwarz-Gelb. Mit 54:25 Siegen fällt die Gesamtbilanz eindeutig zugunsten des FCB aus. Zu Buche stehen außerdem 30 Punkteteilungen. Das Torverhältnis von 223:133 spricht ebenfalls für den Rekordmeister.
Zum Top-Spiel der 27. Runde (30. März, 18.30 Uhr) stehen sich in der Allianz-Arena die erfolgreichsten deutschen Klubs des 21. Jahrhunderts gegenüber. Doch etwas ist anders als in den vergangenen mehr als 14 Jahren. Trafen beide Vereine in der Rückserie aufeinander, stand zumindest einer von ihnen an der Spitze. Bayer Leverkusen macht sowohl Bayern als auch Borussia in dieser Saison einen dicken Strich durch die Meisterschaftsträume.
In den vergangenen Jahren bekam der BVB gegen die Münchener kaum ein Bein auf die Erde. Seit zehn Bundesligapartien gelang den Schwarz-Gelben kein Sieg mehr gegen die Bayern (neun Niederlagen, ein Remis). In der Allianz-Arena ist die Serie tiefschwarz. Zuletzt kassierten die Westfalen dort neun Pleiten in Folge mit 37 Gegentreffern.
Hummels auf Rekordjagd
Gegen die Top-5-Teams der aktuellen Bundesligatabelle weist die Borussia eine äußerst maue Bilanz auf. Von zwölf möglichen Punkten holten die Dortmunder gerade einen einzigen (1:1 in Leverkusen). Zu Hause gegen RB Leipzig (2:3) und Bayern München (0:4) sowie auswärts in Stuttgart (1:2) ging der BVB dagegen leer aus. An den kommenden fünf Spieltagen erwarten die Westfalen neben dem FCB noch Stuttgart, Leverkusen und RB Leipzig zum Rückmatch. Vier Chancen, die schlechte Bilanz aufzubessern und Zähler für die Qualifikation zur Champions League zu sichern.
Nach München fährt der BVB mit drei Bundesligasiegen in Serie und sieben erzielten Treffern. Dagegen blieb der FC Bayern zuletzt viermal nacheinander ohne Niederlage und fabrizierte sogar 17 Tore. Der Meisterschaftszug scheint dennoch abgefahren.
Routinier Mats Hummels würde bei einem Einsatz am Samstag einen Rekord aufstellen. Der Innenverteidiger stünde zum 29. Mal beim „deutschen Clásico“ auf dem Rasen. Bislang liegt er noch gleichauf mit Michael Zorc (28).